Neues zum Schulbauprojekt in Indien

Jens Terhaar
Do, 1. Dez 2011

Neues zum Schulbauprojekt in Indien-2
Neues zum Schulbauprojekt in Indien-2

Indien ist mit 1,2 Milliarden Einwohnern der zweitbevölkerungsreichste Staat der Erde. 44% der indischen Bevölkerung lebt mit weniger als einem US-Dollar pro Tag. 46% der Kinder sind mangelernährt. Trotz einer allgemeinen Schulpflicht ab dem sechsten Lebensjahr ist Kinderarbeit noch weit verbreitet. So liegt die Analphabetenrate Indiens mit 26% noch immer weit über dem weltweiten Durchschnitt.
Das IIMC, “Institute for Indian Mother and Child”, NGO im Süden Kalkuttas widmet sich in außergewöhnlich ganzheitlicher Weise der Reduktion jener Missstände.
Der indisch stämmige Gründer Dr. Sujit Brahmochary absolvierte sein Studium der Kinderheilkunde mit finanzieller Hilfe des roten Kreuzes in Belgien. Der Wunsch, seine Arbeit in den Dienst der Ärmsten seines Volkes zu stellen, trieb ihn zurück in seine Heimat Westbengalen und in Mutter Theresas “Hort für Sterbende und Kranke”. Ihr unerschütterlicher Glaube, ihre spirituelle Kraft und ihr Vertrauen in sein Tun bestärkten den jungen Arzt in seiner Entscheidung nach zweijähriger Tätigkeit als ärztlicher Direktor ihrer Einrichtung einen eigenen Weg einzuschlagen - stets getreu der Maxime: “Empowerment is what we do, not charity.”
So ist die medizinische Grundversorgung der ländlichen Bevölkerung Westbengalens nur ein Teil des umfassenden Programmes.
Das Microcredit-System, welches nach nobelpreisgekröntem Vorbild der Grameen-Bank in Bangladesch mittellosen Frauen Kredite gewährt und sie damit zu ökonomischer Selbstbestimmung befähigt, ist wesentlicher Baustein des Projektes. Ferner ist die grundlegende Gesundheitserziehung nötig, um die Lebensverhältnisse der ländlichen Bevölkerung nachhaltig zu verbessern. Hierfür wurde die Ausbildung sogenannter “Health workers” etabliert. Die jungen Frauen werden als Vertreter ihres Dorfes in zentralen Einrichtungen zusammengeführt, in Themen wie Hygiene, Ernährung und Familienplanung unterrichtet und mit der Aufgabe bedacht, das gewonnene Wissen an die Bevölkerung ihres Dorfes weiterzugeben.
Als wohl zentralste Aufgabe betrachtet das IIMC das Bildungsprogramm. Sowohl ökonomische Hindernisse als auch rein praktische mussten und müssen überwunden werden um Jungen und Mädchen den Zugang zu Bildung zu bieten, Kinderarbeit und den mit ihr einhergehenden Analphabetismus zu bekämpfen. Das Patenschaftsprogramm des IIMC unterstützt die Familien der Schulkinder mit Materialien und Dienstleistungen im Wert von 20 € im Monat. Der Bau von stabilen geräumigen Schulgebäuden in ländlichen Gebieten schafft die nötige Infrastruktur. So ermöglicht das IIMC heute mehr als 2.500 Kindern den regelmäßigen Schulbesuch.
Die Heidelberger Weitblicker möchten einen Beitrag leisten! Im intensiven Kontakt mit Dr. Sujit Brahmochary wurde das Projekt in den vergangenen Wochen konkretisiert. Baupläne und Budgetentwürfe der zukünftigen Schule in Dhaki - einem kleinen Dorf in der traumhaft schönen Küstenregion des Golf von Bengalen - wurden bereits angefertigt und liegen Weitblick Heidelberg nun vor.

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Incawasi

Incawasi ist eine Kinderhilfsorganisation in der Stadt Cajamarca, Peru, die Kindern und Jugendlichen die Schulausbildung …

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