Weitblick Marburg gegründet

Marburg - Münster. In der westfälischen Studentenstadt brechen an einem Dienstagnachmittag (28.04.09) fünf Weitblicker in das Pendant an der Lahn auf. Einiges kommt den Besuchern bekannt vor: Es gibt viele alte Fassaden und die Stadt bietet ein beschauliches Panorama; doch ebenso gilt: Tradition trifft Moderne. In einem verglasten, neuen Hörsaalkomplex warten schon knapp 20 Leute auf die Delegation aus Münster, um aus erster Hand zu erfahren, wie sie sich als Studenten gemeinsam sozial engagieren können.
Ein Bericht in der deutschlandweit erscheinenden Audimax über die soziale Studenteninitiative weitblick hat große Resonanz erfahren: So wie sich bereits im Februar weitblick Köln nach Bekanntwerden des neuen Vereins gegründet hat, ist auch Diana Dreßler durch die Zeitschrift auf die Münsteraner Gruppe aufmerksam geworden. So hat sie an diesem Tag vor allem Kommilitonen aus ihrem Masterstudiengang „International Development Studies“ versammelt, um sich ein besseres Bild von der Idee Weitblick zu machen.
Andreas Pletziger, Gründer von Weitblick, stellt in Bildern und Zahlen das Konzept vor, sowie die erfolgreiche Entwicklung, die die Studenteninitiative in Münster in erst gut einem Jahr ihres Bestehens genommen hat: Knapp 300 Mitglieder (darunter auch drei Professoren), Diskussionsveranstaltungen, Bildungsfahrten, Förderprojekte für Schulkinder in Benin und Madagaskar sowie einen ersten Studentenaustausch mit Benin; außerdem: durch die erfreuliche Entwicklung der Spendeneinnahmen sind die Münsteraner früher als geplant in der Lage, ihr größtes Projekt zu verwirklichen und schon diesen Mai den Grundstein einer Schule in Dogbo, Benin zu legen.
Nach dem Vortrag und einigen (auch kritischen) Fragen wird schließlich Weitblick Marburg mit zehn Mitgliedern gegründet und die Studenteninitiative nun nach Münster, Bonn und Köln nun an der vierten Uni vertreten. Als 1. und 2. Vorsitzende wurden Diana und Tania gewählt.
Die Leitidee – „weltweit gerechter Zugang zu Bildungseinrichtungen“ - ist in jeder Stadt dieselbe, dennoch bleibt jeder Verein eigenständig. Der Erfolg der Studenteninitiative ist denn wohl auch gerade der unbürokratischen Struktur und der flachen Hierarchie geschuldet, die so interessierten Studierenden unkompliziert ermöglicht, sich mit ihrem Bedürfnis nach sozialem Engagement einzubringen. So soll auch Weitblick Marburg die drei Säulen ‚Fördern – vermitteln – Bilden‘ mit eigenen Ideen und Projekten füllen können.
Damit der Hausmeister in seinen verdienten Feierabend kommt, tauschen Weitblicker aus zwei Städten später den Hörsaal gegen eine Wirtschaft, die den bekannten, alten münsteraner Studentenkneipen sehr ähnlich ist. Um in die Oberstadt zu gelangen, gibt es einen Fahrstuhl, der die Besucher inmitten mittelalterlicher Gassen absetzt und einem kühlen Bier entgegenbringt. Nach diesem geselligen Ausklang der Gründungsveranstaltung in Marburg erwartet die Münsteraner noch eine lange nächtliche Heimfahrt, die sich aber auf jeden Fall gelohnt hat. Weitblick Münster wünscht dem Vorstand von Weitblick Marburg viel Freude bei der Arbeit sowie Erfolg beim Gewinnen weiterer Mitstreiter!