KOMBOs Wochenendfahrt

Corinna Edringer
Dom, 25. Jun 2017

KOMBOs Wochenendfahrt-2
KOMBOs Wochenendfahrt-2

Am Samstag, den 10.06.17, stand endlich die lang geplante Wochenendfahrt nach Wehr, einem kleinen Ort in der Gemeinde von Ahrweiler in Rheinland-Pfalz, an. 21 Patenkinder und neun Paten hatten sich für 9:30 Uhr am traditionellen Treffpunkt, dem Bonner Hauptbahnhof, verabredet. Zu unserer Überraschung waren tatsächlich fast alle Kinder pünktlich und außerdem sichtlich voller Vorfreude auf die Fahrt. Der Puffer von einer Stunde bis zur Zugabfahrt führte daher bei den Kindern zu etwas Ungeduld. Die Paten und Patinnen dagegen waren durchaus beschäftigt mit der Organisation der Fahrkarten, dem Prüfen, ob auch wirklich alle Kinder da sind oder einfach mit sich selbst und der noch leicht sichtbaren Müdigkeit. Corinna, Eva und Kathi hatten sich im Vorfeld um ausreichend Isomatten und Schlafsäcke, sowie Essen und Trinken gekümmert. Das musste natürlich alles transportiert werden, weshalb Corinna und Lenah mit dem Auto gekommen waren. Nachdem wir, so viel wie möglich war, in den Autos verstaut hatten, ging es dann auch endlich mit allen zum Gleis! Damit wir den Überblick über das Chaos behalten konnten, teilten wir die Kinder auf die Paten auf. Nach einer Zugfahrt von einer halben Stunde Richtung Koblenz, stiegen wir in Sinzig aus. Am Bahnhof erwarteten uns schon vier Großraumtaxen, die uns von dort aus weiter nach Wehr fahren sollten.

KOMBOs Wochenendfahrt-3
KOMBOs Wochenendfahrt-3

Nachdem die Kinder und Paten auf die Taxen verteilt waren, konnte es dann auch weitergehen. Nach circa 15 Minuten Fahrt konnten wir dann endlich das Ortschild mit der Aufschrift „Wehr“ lesen. Die Taxengruppe fuhr langsam auf einen wunderschönen alten Hof, auf dem scheinbar unsere Unterkunft sein sollte. Corinna begrüßte uns schon direkt aus dem Eingang einer Tür. Wir luden alles zusammen aus und verstauten es in unserem Pfarrkeller, indem wir die nächste Nacht gemeinsam verbringen wollten. Der alte Keller war angenehm kühl und eindeutig ein Erlebnis für uns alle: die drei nebeneinanderliegenden Räume zeichneten sich allesamt durch eine ziegelsteinerne Decke aus, wobei die Durchgänge sehr breit und rund waren. Der größte Raum bot sich als Schlafraum an, was die Kinder auch selbst schnell erkannt hatten und sich ihre Schlafplätze einrichteten. In den beiden anderen Räumen konnten wir uns alle aufhalten, da dort Sofas und ein Kicker standen, welches die Kinder direkt in Beschlag nahmen. Das Wetter war allerdings viel zu schön, um drinnen zu bleiben, weshalb wir uns alle nach draußen begaben.

KOMBOs Wochenendfahrt-4
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Als erstes steuerten wir zusammen den Garten an, den wir an einer Kirche im Innenhof vorbei über eine kleine enge Treppe erreichten. Der Garten war groß, sehr gepflegt und akkurat bepflanzt. Die Kinder legten sofort los mit Ballspielen, weshalb die Paten erste Richtlinien aufstellen mussten: „Passt auf die Blumen auf! Bitte hier nicht so bolzen!“ Das konnten die Kinder natürlich nur schwer beherzigen, weshalb nach unserer ersten gemeinsamen Spielerunde auch schon ein Ballverbot erteilt werden musste. Im Anschluss daran beschlossen wir, erstmal etwas zu essen und was würde sich da besser unter freiem Himmel als ein Picknick anbieten?! Wir holten also gemeinsam die Bierbänke aus dem Pfarrkeller hoch in den Garten und ebenso das Essen und Trinken dazu. Schwierig war die Situation für die Kinder, die den Ramadan-Monat gerade vollzogen. Die meisten gönnten sich allerdings für das Wochenende eine Pause von der Fastenzeit und brachten sogar selbst etwas mit. Damit hatten wir ein tolles, vielfältiges und vor allem leckeres Buffet! Danach hatten wir noch den ganzen Nachmittag Zeit, um zu spielen oder einfach in der Sonne zu liegen. Es war sehr warm, daher verbrachten viele Kinder ihre Zeit im Schatten, vor allem die, die fasteten. Da das Fußballspielen kaum möglich war, wichen die Kinder auf die anderen zahlreichen Spiele aus, wie Federball oder Fangen spielen.

KOMBOs Wochenendfahrt-5
KOMBOs Wochenendfahrt-5

Am Nachmittag begonnen wir dann mit der zweiten Aktion: batiken. Dazu hatte Kathi Jutebeutel von Weitblick besorgt, die nun ein neues Design von den Kindern bekommen sollten. Es gab vier Farben: geld, blau, rot und grün. Da wir heißes Wasser für das Färben brauchten und wir die großen Eimer befüllen wollten, hat es leider etwas gedauert, da wir lediglich einen Wasserkocher zum Heizen hatten. Aber: was soll’s! Am Ende waren doch alle fleißig ihre Beutel mit Schnüren am verbinden und färben. Es hat viel Spaß gemacht, aber auch ein ziemliches Chaos, da viele Kinder so etwas noch nie gemacht hatten und manch einer sogar schnell vergessen hatte, dass er oder sie überhaupt einen Beutel gemacht hatte.
Um unserem Bildungsauftrag nachzukommen, hatten sich zwei unserer Patinnen im Vorfeld ein Quiz rund um Ausbildungsberufe ausgedacht. Da viele der Patenkinder später einmal Fußballprofi oder Filmstar werden wollen, dachten wir es sei gut, ihnen ein paar andere, realistischere Alternativen aufzuzeigen. So übernahm jede der Erwachsenen eine Station mit einem Ausbildungsberuf, z.B. Kfz-Mechatronikerin, Malerin oder Erzieher*in und die Kinder liefen mit ihrem Quizzettel von Station zu Station und füllten die Fragen mit ihrem neu erlangten Wissen aus. So konnten wir das System der Ausbildung in Deutschland näher erklären und der ein oder andere hat mit Sicherheit ein paar Ideen für die berufliche Zukunft bekommen.

KOMBOs Wochenendfahrt-6
KOMBOs Wochenendfahrt-6

Viele der Kinder hatten sich sehr gewünscht Fußball spielen zu können, was in dem Garten oder unten im Hof nur bedingt möglich war. Daher sind ein paar Paten mit den Kindern losgezogen und suchten sich außerhalb der Anlage die Möglichkeit, spielen zu können. Währenddessen bereiteten die anderen das große Grillen vor. Sogar eine Feuerstelle gab es im Garten! Als alles vorbereitet war und alle Kinder und Betreuer wieder da waren, konnte es losgehen. Als Highlight des Ganzen hatten wir uns Stockbrot ausgedacht, was wir über dem offenen Feuer machen wollten. Da auch das viele der Kinder noch nie gemacht hatten, bedurfte es einiger Unterstützung. Das eine oder andere ist auch ziemlich dunkel geworden, aber geschmeckt hat es offensichtlich allen! Gegen 22:30 Uhr kam dann Susi, eine liebe Weitblickerin, die uns die Räumlichkeiten vermittelt hatte, um eine Nachtwanderung mit uns zu machen. Die Kinder waren merklich aufgeregt, viele hatten ein wenig Angst, aber alle gingen mit. Susi folgend liefen wir alle mit unseren Taschenlampen aus dem Gelände raus und mussten sehr still sein, da viele Anwohner schon schliefen. Wir wanderten den Berg hoch in Richtung Wald und fanden uns plötzlich oberhalb des Dorfes wieder. Der Weg nach unten war etwas holprig, vor allem wurde es spannend für die Kinder, als Jedes einzeln weiter nach unten zum Dorf zurücklaufen sollte, um die Lautstärke zu reduzieren.
Unten angekommen ging es dann auch zurück in unseren gemütlichen Pfarrkeller, damit sich alle zum Schlafen bereitmachen konnten. Das Prozedere hat sich etwa eine halbe Stunde hingezogen bis dann endlich alle im Bett lagen. Geschlafen wurde dann natürlich noch nicht direkt, aber irgendwann waren auch die Letzten am schlafen, sogar die Fastenden.

KOMBOs Wochenendfahrt-7
KOMBOs Wochenendfahrt-7

Der Morgen startete dann gegen 9:30 Uhr mit einem ausgiebigen Frühstück in der Sonne. Das Wetter war sehr heiß angekündigt, was auch zunehmend spürbar war. Nachdem wir alle unsere Sachen zusammengepackt hatten, starteten wir unsere letzte Aktion an diesem Wochenende: Eine Sport-Olympiade. Diese bestand aus insgesamt sechs Spielen, die von vier gegeneinander spielenden Teams bewältigt werden mussten. Vor allem beim Torschießen, bei dem die Kinder endlich mal richtig draufbolzen konnten, und beim Wassertragen, hatten sie sichtlich viel Spaß. Am Ende wurden die Sieger gekürt und bekamen als Preis neonfarbene Knete geschenkt, die sie auch stolz während der restlichen Zeit vor sich hinkneteten.
Ziemlich direkt nach Spielende kamen auch schon die Taxen, um uns abzuholen. Nachdem alles und jeder in den Wagen verstaut war, starteten wir unseren Rückweg nach Hause. Am Sinziger Bahnhof angekommen, kam dann schnell der Zug. Manch einer erinnerte sich dabei an die Fahrt vom Vorjahr und zog für sich selbst ein kleines Resümee. Zurück in Bonn verabschiedeten wir uns dann alle voneinander. Ein spannendes, aber auch anstrengendes Wochenende in Wehr geht zu Ende, die Kinder hatten sichtlich Spaß, wirken aber mindestens genauso erschöpft, wie ihre Paten. Das hat sich für alle gelohnt!
by Anna-Katherina Stelter

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