Wer profitiert vom Wettlauf um Ackerfläche?

Lisa Hahn
Mi, 1. Mai 2013

Wer profitiert vom Wettlauf um Ackerfläche?-2
Wer profitiert vom Wettlauf um Ackerfläche?-2

Nach einer kurzen Einführung in die Thematik wurden nicht nur Vor- und Nachteile des Phänomens „landgrabbing“ angesprochen, sondern auch die Ursachen für die steigende Nachfrage nach Agrarfläche von unseren Referenten
Dr. Linda Kleemann (Institut für Weltwirtschaft, Kiel)
Jan Urhahn (INKOTA-Referent für Landwirtschaft und Ernährung) und
Wilfried Bommert (Journalist und Autor) dargestellt.
Diese Ursachen sind vielfältig und gründen sich vor allem auf die ansteigenden Nahrungsmittelpreise sowie auf die schwindende Nahrungsmittelsicherheit vor allem in Ländern wie beispielsweise China. Die meisten Investoren zielen natürlich auf den Gewinn ab und handeln weder moralisch sinnvoll, noch politisch-ökonomisch, da viele Kleinbauern ihr Land und somit auch ihre eigene Versicherung in der Versorgung verlieren, wenn ihre Arbeit durch die maschinelle Industrie ersetzt wird und sie keine Arbeit in der Stadt finden. Eine ökologische kleinbäuerliche Landwirtschaft hat mehr Potenzial. Um dieses jedoch zu erkennen, wurde einstimmig dafür plädiert die Markt- und Machtstrukturen der Investoren zu ändern und weiterhin juristische und politische Institutionen für dieses Thema zu sensibilisieren sowie verbindliche Regelwerke einzufordern. Auch die Frage der Menschenrechtsverletzungen rückte bei der Diskussion ins Blickfeld.

Wer profitiert vom Wettlauf um Ackerfläche?-3
Wer profitiert vom Wettlauf um Ackerfläche?-3

Wichtige Lösungsansätze sind nicht nur gesetzliche Richtlinien oder Politiken, die in diesem Bereich für mehr Gerechtigkeit sorgen, sondern auch die Aufklärung und der Austausch zu diesem Themengebiet in zivilgesellschaftlichen Veranstaltungen. Denn das Engagement der Bevölkerung ist nicht nur wichtig, sondern kann auch normgebend sein und schafft auf jeden Fall ein Bewusstsein für die Problematik.
Nach der etwa 90-minütigen Diskussionsrunde konnten vom Publikum noch weitere Fragen gestellt werden. Auch hier nahmen die Aufmerksamkeit und das Interesse der zahlreichen Besucher nicht ab. Da das Thema auch nach Ende der Veranstaltung noch großen Diskussionsbedarf fand, wurden die Ausführungen in kleinerer Runde im f24 später fortgeführt.

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