Afrika erkunden war schon immer ein Traum von mir. Da kam mir das Angebot, ein Praktikum im Bereich Kommunikation bei der ONG ASMADE in Ouagadougou, Burkina Faso zu machen, gerade gelegen. Für drei Monate werde ich also in der Hauptstadt „Ouaga“ arbeiten, leben, die Kultur kennen lernen und und und.
Hier mein erster Bericht aus einem Land, welches das drittärmste Land der Welt ist, wo die Hitze gerade in der Trockenzeit unerträglich wird, die Erde mit rotem Staub bedeckt ist und die Menschen trotz der großen Armut und des harten Lebens ihre Lebensfreude nicht verloren haben.
Nach einem langen Flug kam ich in Ouagadougou an. Da der Flughafen derzeit umgebaut wird, wurde ich in einem provisorischen Empfangsraum schon von meinem Bekannten aus Burkina Faso erwartet. Zum Verkehr ist zu sagen, dass es hier nur wenige Busse gibt, die auch nur auf den Hauptstrecken verkehren. Es gibt zwar Taxis, aber die haben auch ihre eigenen Linien…wenn man ein Taxi für sich bestellt, was ein direkt zur gewünschten Destination bringt, ist dieses im Verhältnis echt teuer! Ansonsten nimmt man ein Sammeltexi, welches auf dem Weg immer wieder ein paar Leute einsammelt. Die Taxen sind teilweise in sehr schlechten Zustand, sodass man Angst haben könnte, dass sie gleich auseinanderbrechen.
Die Hitze ist unerträglich. Mir wurde gesagt, dass die Temperaturen von bis zu 40°C nicht normal für Februar sind. Es wird also noch viel heißer…Die Landschaft ist auf Grund der Trockenzeit sehr karg und trostlos. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich ein wenig Grün sehe. Letztes Jahr gab es hier eine Flutkatastrophe, da es an einem Tag so viel geregnet hat, wie noch nie. Der Klimawandel ist hier also sehr stark zu spüren.
Ich versuche mal zu beschreiben, wie es hier aussieht: staubige Straßen mit vielen, teilweise sehr tiefen Schlaglöchern, überall kleine Läden mit sehr witzigen Bezeichnungen. Zum Beispiel eine kleine Hütte auf der „Diskothek“ stand. Überall fahren Motorräder und man muss auf der Straße wirklich ziemlich aufpassen. Vor allem wenn die Straßenlaternen (soweit es welche gibt) ausfallen. Dann muss man ein wenig nach Gefühl fahren und laufen. Einkaufen tut man meist in den kleinen Läden, wo ich immer wieder zahleiche Importprodukte aus Frankreich sehe. Oder man shoppt einfach „on tour“. Wie funktioniert das? Na man hält einfach am Straßenrand an, kurbelt das Fenster runter und schon werden einem alle möglichen Lebensmittel wahrhaft ins Auto geschmissen. Sehr amüsant auf alle Fälle.
Die Nahrung ist eher nicht so mein Fall. Bis jetzt habe ich meist entweder grüne Bohnen, Kartoffeln, Pommes oder Reis mit Sauce gegessen. Reis mit Sauce – auch so ein Thema für sich: Geht man in ein kleines Restaurant werden einem meist zwei Optionen genannt: Option 1: Reis mit Sauce, Option 2: Suppe mit ertrunkenem halben Tier. Da fällt die Wahl wahrhaft schwer…! Manchmal gibt es aber auch Hühnchen (Biohühnchen wohl gemerkt) mit Pommes. „Dank“ der Franzosen gibt es hier sogar Baguette, aber nachdem ich 4 Monate in Frankreich verbracht habe, gehört das Baguette eher nicht zu meinen Leibspeisen.
An einem Sonntag war ich in einem kleinen Dorf, weil dort gerade ein Bekannter von meiner Organisation gestorben war. Begrüßt wurden wir von Männern in traditionellen Kostümen, die zu Trommeln getanzt haben. Dann wurden wir unter ein Strohdach geleitet und verköstigt. Die Dörfer hier bestehen aus mehreren kleinen Höfen, für jede Familie. Jeder Hof besteht aus kleinen runden Lehmhütten mit Strohdächern und dazwischen Lehmmauern. Die „Toilette“ befindet sich hinter einer Mauer, hinter der man sein Geschäft auf den Sandboden erledigen kann.
Ich bin sehr gespannt auf die Zeit, die noch folgen wird und versuche euch auf dem Laufenden zu halten.
Liebe Grüße aus der Stadt mit der „ou“
Eure Veronika