Professor Heribert Meffert

Schirmherr*in

Seit Juli 2008 ist Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Heribert Meffert Weitblicker und das 150. Mitglied bei Weitblick Münster. Professor Meffert lehrte lange Zeit an der Uni Münster am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre und baute dort das erste Institut für Marketing an einer deutschen Hochschule auf. Er ist Träger zahlreicher Ehrendoktorwürden und Auszeichnungen. Im November 2008 übernahm er die Schirmherrschaft für unseren Verein. Darüber freuen wir uns sehr.

In einem Interview sprachen wir mit Herrn Professor Meffert:

Weitblick: Sie fördern Weitblick seit 2008. Warum ist Weitblick Ihrer Meinung nach unterstützenswert?

Professor Meffert: Ich denke Weitblick basiert auf einer innovativen Idee: gleichzeitig einen Beitrag zur Verbesserung der Lernsituation in Entwicklungsländern zu leisten und Studenten zu zukunftsweisendem, wertorientiertem Denken und Handeln anzuregen. Ich halte es für wichtig, dass Studenten sozialverantwortlich handeln und sich schon während ihres Studiums mit gesellschaftlichen Werten sowie Maßnahmen zur Verbesserung ungerechter Verhältnisse auseinandersetzen.

Weitblick: Die zeitlich straff strukturierten Bachelor- und Masterstudiengänge erschweren es, sich neben dem Studium an der Uni einzubringen. Für wie wichtig halten Sie vor diesem Hintergrund studentisches Engagement?

Professor Meffert: Trotz der neuen zeitlichen Engpässe für Studenten ist ehrenamtliches Engagement wichtig, weil es deutlich macht, dass das persönliche Handeln auch unter solchen Bedingungen auf das Allgemeinwohl ausgerichtet werden kann. Für Studenten bietet das Engagement außerhalb des Curriculums eine gute Gelegenheit praktische Erfahrungen zu sammeln und über den eigenen „Fachbereichstellerrand“ hinauszuschauen. Eine weitere Chance zur persönlichen Entwicklung ist auch der Zwang zur Priorisierung, der mit den zeitlichen Restriktionen einhergeht. Nur durch eine richtige Priorisierung kann das Engagement in Einklang mit dem Studium gebracht werden.

Weitblick: Weitblick fördert Bildung. Das Thema wird in der Gesellschaft sehr ausführlich diskutiert. Für wie wichtig halten Sie das Thema Bildung im Hinblick auf Entwicklungszusammenarbeit?

Professor Meffert: Eine wirklich gute Frage, der man sich aus verschiedensten Perspektiven nähern könnte. Vor meinem betriebswirtschaftlichen Hintergrund, aber auch vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen im Stiftungsmanagement und Social Marketing, vertrete ich die Auffassung, dass Bildung enorm wichtig für Kommunikation und soziale Vernetzung ist. Erfolgreiche und nachhaltige Vernetzung zum Nutzen vieler bietet die Basis für die Schaffung gesellschaftlichen Mehrwerts. Durch Bildung ist es den Akteuren besser möglich sich erfolgreich zu vernetzen, zu kommunizieren und so Synergien nutzen zu können. Außerdem ist Bildung ein Schlüsselfaktor für den Austausch und Transfer von Wissen. Weitblick unterstützt diese Prozesse durch die Förderung von Bildung und den Aufbau von Verbindungen zwischen den Menschen. Ein weiterer wichtiger Lerneffekt, der durch die Arbeit von Weitblick auftritt, ist sicherlich der interkulturelle Bildungstransfer. Man kann dabei Dinge lernen, wie Verständnis für andere Handlungs- und Sichtweisen. Kurz gesagt: Wissen verbindet, überwindet Grenzen und fördert die Netzwerkbildung.

Weitblick: Sie haben als Redner an einer Podiumsdiskussion von Weitblick zum Thema „Corporate Social Responsibility – Unternehmen in der Verantwortung“ teilgenommen. Wie haben Sie die Veranstaltung wahrgenommen?

Professor Meffert: Ich war überrascht von der großen Resonanz auf die Veranstaltung, insbesondere da in dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften doch eher selten über den „ökonomischen Tellerrand“ geschaut wird. Die Studenten von Weitblick haben erkennen lassen, dass ihr Interesse deutlich über die Fachgrenzen hinaus geht und ein offener, kritischer Dialog entstand. Ich empfand dies, wie auch viele andere Veranstaltungen von Weitblick, als eine große Bereicherung unter den vielen Veranstaltungen an der Universität, die häufig sehr spezifisch und selten interdisziplinär angelegt sind.