Reiseblog Kambodscha

johanna
Jue, 27. Oct 2016

Weitblick - dafür steht unsere Initiative. Die Reise nach Kambodscha hat uns wieder einmal verdeutlicht, wie wichtig das ist, was wir tun. Wir haben wahnsinnig viele neue Eindrücke sammeln können und das größte Projekt, das wir unterstützen, einmal selbst miterleben können. Die große Wirkung und der Einfluss eines solchen Projekts auf die Kinder hat uns bewusst gemacht, dass wir genau das Richtige tun. Und dabei haben wir uns selbst definitiv und den Kindern hoffentlich ein bisschen mehr Weitblick ermöglicht, in jeder Hinsicht. In folgendem Blog wollen wir euch ein paar dieser Eindrücke weitergeben. Also viel Spaß mit unserer Reise!

Reiseblog Kambodscha-2
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26. September: Die Ankunft in Phnom Penh
Endlich sind wir alle angekommen… Die einen über Bangkok und Abu Dhabi, die anderen über Kuala Lumpur, Doha oder Dubai – wir alle haben eine lange Flugreise hinter uns. Die einen kamen schon vormittags, die letzten erst abends, aber jetzt zur Abendessenszeit sind wir alle eingetroffen in Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas.
Die letzten Tage vor der Abreise nach Kambodscha vergingen für uns alle rasend schnell. Man musste die letzten Reisedokumente zusammen sammeln, noch das gute Haut verätzende Mückenspray und die Reiseapotheke besorgen, sämtliche langärmligen Oberteile und Schlabberhosen aus dem Schrank hervorkramen und Gastgeschenke kaufen, wie die riesige Gummibärchenpizza, die nur mit Gewalt in unsere Rucksäcke passte und die wir letztendlich selber aßen, weil sie unseren Gastgebern unheimlich war, und nicht zu vergessen die guten deutschen Würste, deren Duft für unseren Geschmack noch zu lange in den Rucksäcken hing. Der typische vor-der-Reise-Stress eben.
Doch hier sitzen wir nun, warten auf unser Abendessen, lachen und reden und haben eben diesen Stress schon fast vergessen. Zwar sind wir müde und erschöpft von der Anreise, aber wir kommen nicht umhin, die malerische, ruhige Atmosphäre auf der Dachterrasse des Feliz Hostels zu genießen. 8 Dollar kostet hier die Übernachtung im Dorm, manchmal zum „special price“ auch nur 6. Die Dorms sind groß und gemütlich, ausgestattet mit einer Klimaanlage und Schließfächern. Und die Einrichtung des gerade erst eröffneten Hostels ist samt Bad und Dachterasse schick und modern. Es strahlt eine sehr gemütliche Atmosphäre aus und ist für einen Besuch in Phnom Penh wirklich zu empfehlen. Wir alle hätten wahrscheinlich nicht mit einem so idyllischen Plätzchen inmitten dieser chaotischen Hauptstadt gerechnet.

Reiseblog Kambodscha-3
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Phnom Penh und die große Markthalle von oben. Wir verarbeiten noch die ersten Eindrücke von unserer Ankunft. Vom Flughafen zum Hostel ging es mit einem Tuk Tuk. Wem das nichts sagt, dem kann ich nur sagen, es ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert. Im Grunde ist es ein Mofa mit einem überdachten Anhänger, in dem man mitfahren kann. Vielleicht kann man sagen es ist eine Art Mofa-Kutsche. Es ist billig, man hat frische Luft und das Beste daran: man kann alles um sich herum beobachten. So konnten wir uns direkt ein Bild von Phnom Penh machen. Allerdings kann man so auch direkt das Handeln lernen. Es gilt sich nicht abzocken zu lassen, da für Touristen die Preise oft direkt ein bisschen höher sind. Eine Fahrt vom Flughafen in die Stadt zum Beispiel sollte nur 6, höchstens 7 Dollar kosten – oder 24000 Riel, wie die zweite Währung hier heißt. Jedoch ist das natürlich nicht der Preis, den man angeboten bekommt. Also schön ablehnen und auf den 6 Dollar beharren, ob mit oder ohne schlechtes Gewissen. Meine anfänglichen Skrupel beim Handeln habe ich recht schnell abgelegt, es gilt als völlig normal.

Reiseblog Kambodscha-4
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Das ist es - das Tuk Tuk!Für den, der wie ich zum ersten Mal in Asien ist, ergibt sich ein nicht unbedingt nur postives, aber ziemlich überwältigendes Bild. Auf den Straßen ist es laut, Stimmen und Autolärm mischen sich mit dem Geruch von Abgasen, überall fahren Mofas und Tuk Tuks. Bei dem hier in der Regenzeit üblichen täglichen Regenschauer ziehen alle ihre Regencapes heraus, aber am Verkehr ändert sich nichts. Dafür fließen plötzlich Wasserfluten die Straßen hinab. Von Verkehrsregeln hat hier offenbar noch keiner etwas gehört oder sie werden schlichtweg ignoriert. In den Kreiseln fährt man nach der Devise, wer am schnellsten abbiegen kann. An den Straßenrändern werden Streetfood, Souvernirs und andere kleine Dinge verkauft. Schaut man auf die Häuser sieht man abgeblätterte Fassaden, merkwürdige Stilmixe und zwischendurch plötzlich ein oder zwei Hochhäuser. Das zumindest ist das, was man sieht, wenn man zum ersten Mal hier ist. Und so versteht man vielleicht auch die Ruhe, die man im Hostel dann empfand.
Bei uns am Tisch wird es nun ruhiger, die wichtigsten Geschichten sind ausgetauscht und alle essen ausgehungert. Es gibt für uns die typischen sehr zu empfehlenden Gerichte Green Curry, Khmer Amok, Beef Lok Lak und Frühlingsrollen mit Avokadosalat. Also beim nächsten Kambodscha Besuch auf jeden Fall mal probieren!

Reiseblog Kambodscha-5
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Andi und Soryas Volontär Jamie im Gespräch im FCC.Es ist an der Zeit Pläne für den Abend zu schmieden. Schließlich entscheiden wir uns im FCC – Foreign Correspondents Club – etwas trinken zu gehen. Also geht es zurück in ein Tuk Tuk. Dieses Mal ist zum Glück Hi-Khan dabei, der nämlich wirklich absolut keine Skrupel beim Handeln hat. Der Preis – 4 Dollar für 7 Personen in einem Tuk Tuk – ist nach einigem Hin und Her ausgehandelt. Und los geht es quer durch die Stadt, die Eindrücke prasseln wieder auf uns ein, fast zu viel für einen Tag. Die Bar ist eine der ältesten und namhaftesten der Stadt. Schon früher traf sich hier die Oberschicht der Stadt und heute ist sie ein beliebter Platz für Abenteurer, Locals, Touristen und Journalisten. Von den zwei Dachterrassen hat man einen wirklich schönen Blick. Gleichzeitig ist das FCC auch ein Hotel und nicht das einzige seiner Art in Kambodscha. Und wenn man Glück hat, kommt man sogar in den Genuss von Livemusik.
Der Abend in der Bar – leider ohne Musik – geht schnell rum, die Gespräche werden quer über den Tisch geführt, sodass man gar nicht weiß, mit wem man zuerst reden soll. Da wir alle aber ziemlich müde sind, machen wir uns nach nicht allzu langer Zeit auf den Rückweg. Wieder im Tuk Tuk quer durch die Stadt zurück. Vielleicht ist es die Übermüdung, auf jeden Fall ist die Stimmung richtig gut und wir können es nicht lassen, jede Menge Blödsinn zu machen.

Reiseblog Kambodscha-6
Reiseblog Kambodscha-6

Ein Schnappschuss in unser mehr als überfülltes Tuk Tuk.

Reiseblog Kambodscha-7
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Andi auf seinem nicht ganz legalen Lieblingsplatz ganz vorne.Im Hostel wieder angekommen, fallen wir nur noch ins Bett. Morgen ist schließlich auch noch ein Tag.

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