Ausflug zum „Dialog im Stillen“

johanna
Mo, 13. Jun 2016

Ausflug zum „Dialog im Stillen“-2
Ausflug zum „Dialog im Stillen“-2

Die anfängliche Zurückhaltung war ziemlich schnell verschwunden.Wenn man verschiedene Wurzeln hat und nicht dieselbe Sprache spricht, gibt es eigentlich nur einen geeigneten Ort, an dem man sich trotzdem unterhalten und in Kontakt kommen kann: Das Museum „Dialog im Dunkeln/Stillen“ in der Hafencity. Hier wird buchstäblich mit Händen und Füßen kommuniziert. Unser Ausflug mit einer Gruppe Jugendlicher aus dem Flüchtlingsheim Hammer Straße mit Besuch der Führung im „Dialog im Stillen“ war ein voller Erfolg.
Die Kommunikation mit Händen und Füßen funktionierte trotz anfänglicher Zurückhaltung auf beiden Seiten erstaunlich gut. Sowohl wir Betreuer als auch die Jugendlichen hatten jede Menge Spaß. Bei der Führung lernten wir uns bei Spielen, Experimenten mit Licht und Schatten, beim Ausprobieren der Wirkung von Mimik und Gestik und aktiver Zusammenarbeit bei Gruppenaufgaben und Wettbewerben kennen und tauschten uns über Erfahrungen und Kulturen aus.

Ausflug zum „Dialog im Stillen“-3
Ausflug zum „Dialog im Stillen“-3

Wir waren schon eine coole Gruppe.Wir haben auch gelernt, dass man nicht aus demselben Land kommen oder dieselbe Sprache sprechen muss, um auf einer Wellenlänge zu sein. Wir lernten, dass wir uns im Grunde nicht unterscheiden in unseren Träumen und Wünschen. Und dass auch jugendliche Flüchtlinge genau das haben - große Träume und Pläne für die Zukunft. Sie wollen Arzt und Anwalt werden und reden ganz selbstverständlich davon, was sie glauben mal schaffen zu werden und wie sie das erreichen wollen. Sie fragten uns nach Tipps und Ideen, fragten uns über unsere Leben aus. Insgesamt kann man also sagen, dass sie unglaublich offen und interessiert waren. Dabei darf man nicht vergessen, dass sie Schreckliches erlebt haben, genauso selbstverständlich über verlorene Angehörige und Freunde sprechen wie über ihre Zukunftspläne. Oft müssen sie das neue Leben in Deutschland auf sich gestellt ohne Familie stemmen. Vor diesem Hintergrund werden ihr Interesse und ihre Offenheit sogar noch bemerkenswerter.
Sowohl wir Betreuer als auch die Jugendlichen hatten jede Menge Spaß. Sowohl wir Weitblicker als auch die Jugendlichen haben – so glauben wir – viel mitgenommen. Unser Besuch hat sich auf jeden Fall sehr gelohnt, ein nächstes Mal gibt es bestimmt!

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