Doubara

Benedikt Lahme
Mar, 10. Dic 2019

Was kann das bloß sein? Ein Stadt? Ein Tanz? Eine traditionelle Robe? Nein, alles falsch. Doubara ist ein klassisches regionales Gericht. Mein italienischer Freund Lorenzo würde allerdings behaupten, dass es Teufelswerk ist.

Gemeinsam mit ihm war ich in Biskra unterwegs, in einer Region südöstlich der Hauptstadt. Wir wollten die Gegend aber nicht nur besichtigen, wir wollten auch Land und Leute kennenlernen. Und wenn einen dann der kleine Hunger überfällt, muss selbstverständlich etwas Typisches auf den Tisch. Und nichts anderes für die Region ist typischer als Doubara. Also ging es ab in eine Doubaria (oder wie auch immer). Jedenfalls ein Laden, wo es ausschließlich nur Doubara zu essen gibt. Ich weiß zwar nicht mehr wie der Imbiss hieß, aber als wir später mit anderen Leuten sprachen und meinten, dass wir dort gegessen hätten, rieben sich unsere Gegenüber stets die Bäuche und sagten „benina“ . Was so viel heißt wie „lecker“. Laut Aussage waren wir also in DER Douberia schlecht hin gewesen. Kaum eingetreten ging es auch gleich zur Sache. Jeder von uns bekam eine Schüssel mit Zaubertrank gereicht. Was da drin war wollt ihr wissen? Ihr Naseweiß, ihr Schelmenpack… Ich weiß es leider nicht genau. Das weiß wohl nur der dafür zuständige Chefdruide. Eins weiß ich aber, die Mischung war feurig. Im Prinzip war es eine Melange aus harmlosen Ingredienzien wie Tomaten und Knoblauch und aus weniger harmlosen Peperoni und überhaupt nicht harmlosen Bohnen. Und die auch noch in verschiedenen Größen und Variationen. Die größten Bohnen ließ ich auf dem Teller. Kaum verputzt machte sich die Doubara auch gleich an die Arbeit. Gleich fing es an zu rumoren. Nach einer Stunde dann sprach nur noch Lorenzos Margen. Kurz bevor dieser zu einer Volksrede ansetzen wollte, hielten wir schnell an einer Tankstelle, die wir dann auch so schnell nicht mehr verlassen konnten. Jedoch reicht einer klassischen Doubara einmal nicht aus. Hingegen hat sie einen langen Atem und so ging das Spielchen allein in den ersten 6 Stunden 16 mal in die Verlängerung. Im ungleichen Kampf Mann gegen Bohnen hatte Lorenzo keine Chance. Und da die Doubara auch nachtaktiv ist, hielt sie ihn auch noch im Schlaf auf Trapp. Am nächsten Tag meinte er nur, dass er jede Kachel in der Toilette unserer Unterkunft persönlich kennen würde. Und dieses Klo war nun wirklich kein Wohlfühlort. Ganz im Gegenteil. Die ganze Reise musste er sich mit der Doubara auseinandersetzen. Soviel sei verraten: der Gute kann mittlerweile wieder feste Nahrung zu sich nehmen. Eins bleibt aber in jedem Fall sicher: Mit Doubara kann man Kriege gewinnen. Man muss sie nur ins Essen des Feindes mischen und ein bisschen abwarten. Schon ist eine ganze Armee ausgeschaltet.

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