Leben in der kenianischen Provinz

Laura Heidschmidt
Tue, 10. Dec 2019

Jambo, hallo liebe Weitblicker!

Jetzt bin ich schon zwei Wochen in Kenia und schaffe es erst jetzt zu schreiben… Aber Internetzugang ist hier nicht gerade einfach zu finden..  Ausserdem haben wir immer wahnsinnig viel zu tun.

Wir sind hier in der Kleinstadt Kakamega im Westen Kenias, schon fast am Victoria-See und an der Grenze zu Uganda.  Wir machen im oertlichen Provinz-Krankenhaus eine Famulatur und versuchen den kenianischen Aerzten so gut wir koennen unter die Arme zu greifen. Denn hier wird jede helfende Hand gebraucht.

Nachdem wir zuerst ein paar Tage in dem lauten, chaotischen, von Verkehr voellig verstopften Nairobi verbacht haben, war Kakamega eine wahre Ueberraschung. Die Strassen hier sind zwar auch voller Menschen, Fahhradtaxis, Motorraeder und den voll gepackten Matatus (eine Art Grossraumtaxi, in dem gefuehlte 20 Menschen  bei gefuehlten 50 Grad sitzen, und das ueber die Schotterpisten der Stadt rast). Aber dafuer gibt es hier kein bisschen des Komforts, den wir gewoehnt sind und den wir in Nairobi zumindest zum Teil gefunden haben. Hier in Kakamega gibt es kein fliessend Wasser, duschen muss man mit einem Eimer, auf Strom sollte man sich auch nicht verlassen und um vier Uhr nachts wird man vom Hahn hinterm Haus geweckt… :-)Und dass, obwohl wir hier bei einer Familie wohnen, die zu den sehr reichen Kenianern zaehlt.

Aus diesen Gruenden verirren sich wohl auch so wenige “Muzungus” (Kisuaheli fuer Weisse) in den Westen Kenias, sodass wir hier als etwas ganz besonderes angesehen werden. Dauernd schuettelt man auf der Strasse kleinen Kindern die Hand, die sie einem fasziniert hinstrecken. Wenn man dann noch zwei, drei Begruessungsworte in Kisuaheli sagt, grinsen sie bis ueber beide Ohren und laufen lachend weg. Aber auch die Erwachsenen gucken einen oft staunend an und rufen uns zu: “Muzungu, Muzungu, how are you, come here, look at this!” und halten uns von Obst ueber alte Kleider bis  hin zu stinkendem Fisch alles unter die Nase, um es an uns zu verkaufen. Und fast jeder ruft uns ein freundliches “KARIBU!” (=Willkommen) zu!

Alles in allem sind die Kenianer also sehr freundlich, und wenn man sich an die kleinen Unannehmlichkeiten gewoehnt, kann man hier sehr tolle Erfahrungen machen!

Ich hoffe, ihr habt schon mal eine kleine Vorstellung bekommen, wie wir hier so leben, leider habe ich im Moment keine Zeit mehr zu schreiben. Aber das naechste Mal schreibe ich euch vom Krankenhaus, mit was fuer armen Bedingungen die Aerzte hier zurecht kommen muessen, und wie unterschiedlich die Hygiene und die Versorgung hier sind zu dem, was wir verwoehnten Deutschen gewoehnt sind.

Liebe Gruesse aus Kenia, Kuaheri!

Eure Laura

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