Eindrücke aus Kenia

Lisa Hahn
mer, 17. Oct 2012

Go Kenya! II/2012 - Abschlussbericht
Die Münsteraner Studenteninitiative Weitblick unterstützt zusammen mit Keniahilfe e.V. seit 2010 den Bau des Furaha Community Center in Kanamai, Kenia. Wie bereits andere Gruppen zuvor halfen 11 junge Erwachsene im Zeitraum vom 10.08.2012 bis 08.09.2012 beim Bau eines weiteren Klassenzimmers der Schule.
Der erste Schritt war daher das Fundament zu errichten, zu ebnen, Zement anzumischen und dann die Holzrahmen mit Beton aufzufüllen. Eine Mischmaschine wurde nur an diesem ersten Tag benutzt. Danach geschah alles von Hand.
Der Tagesablauf der nächsten vier Wochen sah so aus: Die Weitblicker standen zeitig auf und fanden sich um acht Uhr auf der Baustelle ein. Bis ein Uhr wurde gearbeitet, dann eine Mittagspause gehalten. Anschließend ging die Arbeit weiter bis 16 oder 17 Uhr. Am Ende des Arbeitstages stand immer das Reinigen und Aufräumen der Arbeitsgeräte. Danach hatte jeder Zeit zur freien Verfügung und für Unternehmungen, abends wurde zusammen gegessen.
Alle folgenden Tage begannen zunächst mit dem Anmischen von Mörtel aus Sand, Zement und Wasser mithilfe von Spaten und Schippen. Nachdem das Fundament befestigt war haben wir mit dem Mauern begonnen und die Wände wuchsen jeden Tag ein Stückchen höher. Wir haben zusammen mit Zimmermann Kahindi Fensterrahmen gebaut, später die Wände verputzt und gestrichen. Gegen Ende der dritten Woche wurde das Dachgebälk angebracht und mit der Befestigung der einzelnen Wellblechteile begonnen. Außerdem musste die Terrasse gemauert und mit Zement aufgefüllt werden. Vier Säulen haben die Weitblicker errichtet und verputzt, die das Vordach tragen werden.

Spätestens jetzt wurde deutlich, wie das tägliche gemeinsame Arbeiten verbindet und sich eine gute Freundschaft zwischen den Freiwilligen und den kenianischen Arbeitern entwickelt. Das schnelle Wachstum des Klassenzimmers spornte uns, wirklich alles zu geben. Dieser Anblick und die vielen Kinder, die noch in den Ferien unterrichtet wurden und sich in den bereits gebauten Klassenräumen befanden, waren die größte Belohnung für die harte Arbeit der gesamten Gruppe. Als besonders hilfreich für diese Entwicklung gestaltete sich überdies das gute Verhältnis zu den Bauarbeitern. Trotz einiger Sprach- und Kommunikationsprobleme klappten die Arbeitsanweisungen und zwischendurch ist immer Zeit für ein Gespräch oder Späße. Es ist weniger das Produkt zweier getrennter Arbeitsgruppen, sondern vielmehr das Gesamtwerk eines Teams.
Bald waren die Schulferien vorbei und die Kinder erfüllten den Schulhof mit Leben. Das verschönerte natürlich die Pausen, in denen wir ausgiebig mit den Großen und Kleinen spielen konnten. Außerdem teilten wir uns mit den Arbeitern die Schulspeise „ugali na maharagwe” (Ugali, eine Art Maisbrei, mit Bohnen), was auch wieder ein ganz besonderes und verbindendes Erlebnis war.
Nachdem die Wände, Fensterrahmen und die Tür gestrichen und letzte Kleinigkeiten ausgebessert waren, war es am Freitag, den 07.09.2012 dann soweit: Wir waren am Ziel - das Klassenzimmer steht. Die Kinder freuten sich, wir Weitblicker aber waren zwar stolz auf unseren Erfolg, aber auch ein bisschen wehmütig, dass unser Aufenthalt in Kenia nun schon vorbei war.
Durch die tägliche harte und für Studenten sehr ungewohnte körperliche Arbeit, unserer einfachen Lebensweise und den engen Kontakt zu den Bewohnern von Majengo und Kanamai haben wir alle eine ganz andere Sichtweise auf das Leben gewonnen. Einjeder und einejede hat viele Eindrücke gesammelt, die ihn und sie nach Hause begleiten werden. Es war eine spannende Erfahrung das tägliche Leben, Mentalität, Küche und Kultur – und nicht zuletzt auch die Sprache Kiswahili - in diesem faszinierenden Land kennenzulernen, wozu besonders der enge Kontakt zu Abba, Nicco, Jonathan, Kahindi und Chris, zu den Kindern und natürlich auch zu Bernd Avermann und seiner Familie beigetragen hat, von denen wir so herzlich empfangen und begleitet worden sind.
Go Kenya! II/2012 war in jeder Hinsicht ein prägendes Ereignis, im Rahmen dessen wir “Mzungus” (Kiswahili für „Weiße“ oder „Europäer“) nicht nur ganz praktisch den Bau eines Klassenzimmers realisiert haben, sondern auch an persönlicher Reife dazugewonnen und über den Tellerrand des vertrauten Alltags hinausgeschaut haben – eben buchstäblich ein Projekt mit Weitblick.

Eindrücke aus Kenia-2
Eindrücke aus Kenia-2

Die fertige Schule und das fleißige TeamDu willst mehr über das Projekt in Kenia erfahren? Hier gibt es mehr Infos.
Natürlich kannst du uns auch jederzeit auf den Sitzungen ansprechen.

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