Dogbo. Im Februar machte sich wie jedes Jahr eine Gruppe von Weitblicker/innen aus Münster auf den Weg nach Benin, um dort mit ESI, den Schulkindern, den Lehrer/innen und Eltern sowie den lokalen Politikern die Schuleröffnung zu feiern. Dieses Jahr freuten wir uns ganz besonders, denn es sollten gleich zwei Schulen eröffnet werden: Die Grundschulen in Gbbanave und in Fontinsa. Ausgestattet mit farbenfrohen Kleidern und Hemden aus eigens für die Gemeinde Dogbo gefertigten Stoffen, machten wir uns an zwei heißen Tagen auf den Weg zu den Schulen. Schon vor der Abfahrt lag eine gespannte und fröhliche Stimmung in der Luft. Alle Mitarbeiter/innen von ESI, die den Schulbau von der Grundsteinlegung bis zum fertiggestellten Schulgebäude begleitet hatten, pausierten mit ihrer Arbeit, um die Eröffnungen zu feiern. Empfangen wurden wir auf dem Schulgelände von der gesamten Schülerschaft mit musikalischen Darbietungen – begleitet vom Gesang von etwa hundert Kindern, begaben wir uns dann zu den neu gebauten Schulgebäuden. Alles war liebevoll hergerichtet: Eine große Schleife in den Farben der beninischen und deutschen Flaggen zierte die Eingangstüren, ein Pavillon für die Zeremonie wurde aufgestellt und Gäste tanzten zur Begrüßung zu beninischer Musik. Die Reden – darunter auch die der Schülervertreter/innen, die mutig vor die Gäste traten und ihre Vorfreude auf die verbesserten Lernbedingungen schilderten – wurden nicht zu betonen müde, welch große Bedeutung die Errichtung von drei weiteren Klassenräumen für die Schüler/innen, aber auch für die Familien und Dörfer hat. Im Anschluss wurde dann feierlich das Band zerschnitten und die Schule damit offiziell eröffnet. Allen voran die Schulleiter freuten sich sehr über die geräumigen und wetterfesten Klassenräume – Freude, die wir, vor allem wenn man das alte, leicht instabil wirkende Schulgebäude nebenan im Vergleich betrachtete, ganz besonders teilten. Die Klassenräume waren mit Tafelbildern schön hergerichtet und mit vielen neuen Bänken und Tischen ausgestattet. Zum Abschluss konnten wir dann mit allen Anwesenden einige Setzlinge vor dem Gebäude pflanzen. Diese Baumpflanzaktion wurde ins Leben gerufen und soll symbolisch für kontinuierliche Weiterentwicklung und Wachstum stehen. Und genau das wünschen wir den Schulen Gbbanave und Fontinsa auch: Verwurzelung in der Dorfgemeinschaft, Wachstum und Bereicherung durch gemeinschaftliches Lernen, Schule als Ort der Begegnung kennenzulernen und natürlich, dass die Schulgemeinschaft in Zukunft auch Früchte trägt – sowohl für die individuelle, persönliche Entwicklung jeder einzelnen Schülerin und jeden Schülers wie auch für die Gemeinschaft und den Zuwachs an Wissen, Interesse und Weltoffenheit! Nach den Schuleröffnungen kehrten wir glücklich zurück und hielten fest: Wir sind sehr stolz, mit ESI einen so zuverlässigen Partner zu haben, der jedes Jahr aufs Neue maßgeblich daran mitwirkt, dass diese Schulbau-projekte realisiert und der Zugang zu Bildung weiter ausgebaut werden kann. Um mit einer sehr erfreulichen Nachricht von Jules, dem Präsidenten von ESI, zu schließen und optimistisch auf die Zusammenarbeit zurückzublicken: In ganz Dogbo gibt es seit 2020 keine Schule ohne ein Schulgebäude aus Stein! (Pia Langenkämper, Weitblick Münster)
Aus: Pro Dogbo Aktuell Nr. 43 (2020)