Wie divers sind wir? - Offene Diskussionsrunde

Ellis Heimann
Fr, 30. Okt 2020

Am 23. August fand bei schönstem Wetter auf der Kulturwiese eine offene Diskussionsrunde zum Thema „Diversität in aktivistischen Kreisen“ statt. Neben uns waren auch Young Amnesty Hannover sowie Fridays For Future Hannover vertreten. Für Weitblick Hannover ist Tchadarou auf die Bühne gegangen und hat das spannende Gespräch um seine Perspektive erweitert.

Die Diskussionsergebnisse im Überblick

Wir haben festgestellt, dass der Aktivismus, entsprechende Vereine und Führungspositionen sehr weiß besetzt sind. Häufig fehlt es BIPoCs an Safe Spaces und zudem an Zugängen und Ressourcen zum Aktivismus. Vereine und Organisationen müssen sich deswegen intensiver mit Themen Critical Whiteness und White Privilege auseinandersetzen, damit ein stärkeres Bewusstsein für soziale Kontexte geschaffen wird. Nur so können aktivistische Kreise die eigenen Strukturen inklusiver gestalten und Tokenism vermeiden. Diskriminierungsfälle müssen stärker thematisiert und aufgearbeitet werden. Wir haben in diesem Kontext auch über Maßnahmen wie Quoten, Förderung von Mehrsprachigkeit, Abbau von bürokratischen Prozessen und Antidiskriminierungsbeauftrage diskutiert. Wichtig ist vor allem, BIPoCs aktiv Bühnen zu bieten und so ihre Arbeit sichtbar zu machen.

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Mehr Sichtbarkeit für BIPoCs

Es gibt neben Luise Neubauer und Greta Thunberg auch andere großartige, junge Klimaschutzaktivist*innen, die aber wenig Aufmerksamkeit erhalten oder sogar aus Fotos rausgeschnitten werden, wie es beispielsweise bei der Klimaschutzaktivistin Vanessa Nakate im Januar 2020 der Fall war. Obwohl einige Aktivist*innen ihr Leben an Orten der Welt riskieren, an denen die Menschen jetzt schon unter Klimaschäden leiden, mangelt es häufig an Anerkennung für die aktivistische Arbeit. Veränderung kann es nur geben, wenn alle an einem Strang ziehen und die gesamte Gesellschaft ins Boot geholt wird.

Wahl des Ehrenamts

Wir haben auch darüber gesprochen, wie man überhaupt zu Ehrenamt kommt und dass es bei PoCs häufiger eine Tendenz gibt sich aus eigener Betroffenheit oder der von Mitmenschen zu engagieren und das soziale Umfeld, der Freundeskreis generell eine Rolle spielt.

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Glossar:

  • Weiß und Weißsein: Ebenso wie bei Schwarz und Schwarzsein ist hier nicht die Hautfarbe, sondern ein politisches Konstrukt gemeint. Weiß ist die privilegierte Position innerhalb des Machtverhältnisses in rassistischen Strukturen

  • BIPoCs: Black, Indigenous and People of Color; People of Color ist eine Selbstbezeichnung von Menschen, die von Rassismuserfahrungen betroffen sind

  • Safe Spaces: Räume, in die sich Menschen zurückziehen dürfen, die von Diskriminierungs- und Marginalisierungserfahrungen betroffen sind. Hier sollen sie sich sicher fühlen und sich über ihre Erfahrungen austauschen können, ohne mit Diskriminierungen rechnen zu müssen.

  • Critical Whiteness: Politische, strukturelle und persönliche Auseinandersetzung weißer Menschen mit ihren Privilegien und Machtpositionen

  • White Privilege: Strukturelle Vorteile, die Menschen haben, die weiß sind

  • Tokenism: Lediglich eine symbolische Anstrengung, um mehr Diversität in Organisationen zu erreichen

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